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Gerechtigkeit von Anfang an - Ein Sozialindex für Kindertageseinrichtungen

Niels Espenhorst, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Gesamtverband e. V.

Dieser Vorschlag des Paritätischen Gesamtverbandes für einen Sozialindex gibt einen systematischen Überblick über die relevanten Formen der Benachteiligung. Die flächendeckende Einführung eines Sozialindex ist eine vielversprechende Möglichkeit, um Kindertageseinrichtungen gezielt in die Lage zu versetzen, Benachteiligungen bedarfsgerecht abzubauen oder zu verhindern. Damit kann die Verteilung von Ressourcen und die Gestaltung von Fördermaßnahmen stärker an den tatsächlichen Bedürfnissen der Kinder und Familien orientiert werden. Der vorgeschlagene Sozialindex kann die Grundlage für eine bundesweit vergleichbare Identifizierung von Kindertageseinrichtungen sein, die – beispielsweise über Maßnahmen, die sich an dem Startchancen-Programm für Schulen orientieren – gezielt unterstützt werden. Ein derartiger Sozialindex bietet die Möglichkeit, soziale Ungleichheiten gezielt anzugehen, die Effektivität von Fördermaßnahmen zu erhöhen und den langfristigen Bildungserfolg benachteiligter Kinder zu verbessern.

Datum: 01.11.2024
Zur gesundheitlichen Lage sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher

Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit

Das Arbeitspapier gibt einen Überblick über den Zusammenhang von Gesundheit und sozialer Lage bei Kindern und Jugendlichen. Studien belegen einen Einfluss des sozialen Status auf die Chancen, gesund aufzuwachsen: Je niedriger der soziale Status, desto höher ist das Risiko für schlechtere Gesundheitschancen. Abschließend werden Einblicke in mögliche Handlungsansätze gegeben.

Datum: 01.08.2024
Kitas 2. Klasse? Mehrfachbelastungen von Kitas mit Kindern aus sozioökonomisch benachteiligten Familien

Andy Schieler, Daniela Menzel

Die Expertise untersucht Unterschiede in der Ausstattung und Belastung von Kitas mit einem hohen Anteil sozioökonomisch benachteiligter Kinder. Dabei zeigt sich, dass solche Kitas oft mehrfach belastet sind, z. B. durch Segregation, höhere Personalbedarfe, schlechtere Personalausstattung und zusätzliche Herausforderungen wie mangelhafte Ausstattung. Gleichzeitig weisen sie in bestimmten Bereichen, wie kultursensibler Pädagogik oder Übergangsmaßnahmen zur Grundschule, teils bessere Ressourcenausstattungen auf. Die Studie betont die Notwendigkeit politischer Maßnahmen, um diese Einrichtungen nicht als "Kitas 2. Klasse" zu behandeln und Chancengleichheit durch bessere Förderung zu gewährleisten.

Datum: 01.07.2024
FAMILIENSOZIALARBEIT IN DER LEBENSWELT VON FAMILIEN UND JUNGEN MENSCHEN

Stadt Dortmund, Dr. Annette Frenzke-Kulbach (verantwortlich), Ingolf Sinn, Annette Stromberg

Handlungs- und Qualitätsrahmen der Präventionsfachstelle 51/7 im Handlungsfeld der Beratung nach §16 SGB VIII

Die Familiensozialarbeit leistet einen wichtigen Beitrag, um die Entwicklungs- und Teilhabechancen von (werdenden) Eltern und jungen Menschen zu verbessern – gerade für Familien aus sozial benachteiligten Lebensumfeldern. Grundsätzlich stehen bei der niederschwelligen Familiensozialarbeit das Wohl und die Stärkung der Familie im Vordergrund. Familien mit psychosozialen Unterstützungsbedarfen brauchen niederschwellige Zugänge zu bedarfsgerechten Angeboten. Die Angebote müssen ohne bürokratische Hürden im unmittelbaren sozialen Umfeld erreichbar sein. Hier bieten die Fachkräfte der Familienbüros/Kita-Sozialarbeit ein adäquates und qualitatives Hilfe- und Unterstützungssystem in den Lebensorten von (werdenden) Eltern und jungen Menschen mit psychosozialen Hilfebedarfen. Die Familiensozialarbeit ist ein wichtiger Baustein bzw. eine Perle in der Bildungs- bzw. Präventionskette der Stadt Dortmund.

Datum: 01.04.2024
Kinderarmut? Die Perspektive von Kindern und Jugendlichen

Tabea Schlimbach, Angelika Guglhör-Rudan, Meike Herzig, Hannah Heitz, Laura Castiglioni und Christina Boll

Im Fokus der Studie stehen die Armuts-, Ausgrenzungs- und Teilhabeerfahrungen von Kindern und Jugendlichen im Kontext ihrer Lebenswelten und legt besonderen Wert auf ihre Perspektiven. Dabei wird deutlich, dass Armut für viele Betroffene alltäglich ist und sie sich oft nicht als arm wahrnehmen, wobei sozialer Abwärtsvergleich als Schutzmechanismus dient. Die Folgen von Armut zeigen sich jedoch in gravierenden Einschränkungen, insbesondere bei sozialer Teilhabe, während familiäre Zusammenhalte und kreative Lösungsstrategien oft als Kompensationsmechanismen dienen. Finanzielle Unterstützungsleistungen sind den Befragten oft unbekannt und werden von Jüngeren der elterlichen Verantwortung zugeordnet. Die Autorinnen empfehlen niedrigschwellige, vernetzte Unterstützungsangebote und lebensweltnahe Anlaufstellen, um die komplexen Probleme betroffener Familien effektiver anzugehen.

Datum: 01.03.2024