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Die Reihe spotlight praxis wirft Schlaglichter auf ausgesuchte Präventionsangebote in den Kommunen von "kinderstark - NRW schafft Chancen". Kurze Texte und persönliche Bildimpressionen zeigen auf einer übersichtlichen Doppelseite, was das jeweilige Angebot so besonders macht. Ein kurzer Text fasst Adressaten, Projektansatz und Wirkung zusammen. Grafische Elemente erläutern Vorteile und Besonderheiten. Kontaktadressen eröffnen die Möglichkeit, sich tiefergehend zu informieren.

Balu und Du, Gladbeck

Das bundesweite Mentorenprogramm "Balu und Du" fördert Grundschulkinder im außerschulischen Bereich. Studierende, angehende Erzieherinnen und Erzieher, junge Berufstätige und Schülerinnen und Schüler einer Oberstufe können Balus werden, übernehmen ehrenamtlich eine Patenschaft für ein Grundschulkind (Mogli) und verändern damit die Perspektive des Kindes. Durch gemeinsame Freizeitaktivitäten des "Balu-Mogli"-Gespanns und die damit verbundene exklusive Zuwendung verändert sich für den Mogli der Blick in die Zukunft. Das Mentorenprogramm hat Einfluss auf die Lebensplanung der Kinder. Das hat die wissenschaftliche Begleitforschung ergeben. In Gladbeck bilden mehrere Gymnasien interessierte Schülerinnen und Schüler zu Mentoren/Balus aus.

Screeningverfahren für Neugeborene, Moers

Welche Chancen haben Kinder auf ein gelingendes Aufwachsen in Moers? Das ermittelt eine Koordinatorin in den beiden Moerser Geburtskliniken zusammen mit Krankenschwestern, Hebammen und Ärzten. Durch ein Screeningverfahren untersuchen sie, ob bei Neugeborenen und deren Familien gesundheitlicher oder psychosozialer Unterstützungsbedarf besteht. Wird Beratungsbedarf festgestellt, unterstützt ein dichtes Netzwerk an lokalen Fachkräften. Die freiwillige Fallberatung ist kostenlos und anonym. Der Datenschutz ist gewährleistet. Das Angebot ist ein großer Erfolg: Mehr als 95 Prozent der Familien nehmen teil.

 

Kitasozialarbeit, Bochum

Sie bieten Unterstützung bei erzieherischen Herausforderungen und geben Hilfestellungen in psychischen Krisensituationen, sie suchen Auswege aus finanziellen Problemlagen oder bei komplizierten Anträgen und Behördengängen und sie helfen Familien, die neu in Deutschland sind, sich am Übergang in ein neues Leben zurecht zu finden: Die derzeit 11 Kita-Sozialarbeiterinnen und -arbeiter in Bochum. Sie sind seit 2016 Ansprechpartner bei allen Sorgen und bauen Brücken zu weiteren Hilfen. Das Angebot stärkt Familien präventiv, unbürokratisch und schnell, damit Kindeswohlgefährdungen gar nicht erst entstehen können.

Familienbüro Gelsenkirchen

Die Lage und die Aufmachung des Familienbüros sind zwei ganz entscheidende Faktoren, die das Gelsenkirchener Familienbüro zu einem Erfolgskonzept machen. Die großen "Schaufenster" lassen diesen Ort nicht nur hell und einladend aussehen. Sie machen das Angebot an die Bevölkerung auch sichtbar und verringern so die Hemmschwelle einzutreten und in Kontakt zu kommen. Das Familienbüro liegt mitten in der Stadt, umgeben von vielen Geschäften, Läden oder auch (Kinder-)Arztpraxen. Die Familien sind ohnehin schon vor Ort und müssen hier ihre alltäglichen Erledigungen machen. Ein Ort, der kostenfrei einlädt, zum Stillen, Wickeln, Spielen und Kaffee trinken trifft genau die Bedürfnisse der jungen Familien.

SPORTS4KIDS, Bielefeld

Zum vierten Geburtstag gibt es in Bielefelder Kitas ein Geschenk. Und zwar einen 50-Euro Gutschein, den die Kinder in allen Sportvereinen der Stadt einlösen können – ein ganzes Jahr lang. Die Gutscheine, die unter dem Projektnamen„SPORTS4KIDS“ verteilt werden, sollen Kinder aller sozialen und kulturellen Milieus mit Sport und Spaß zusammen bringen und die Chancengleichheit verbessern. Laut einer projektbegleitenden Evaluation zeigt die Aktion Wirkung und hat die Zugangschancen zum Sport, insbesondere für zugewanderte Kinder, verbessert.

Dormagener Weg

Dormagen begleitet Schülerinnen und Schüler, Jugendliche und junge Erwachsene auf ihrem Weg in den Beruf.

Der Dormagener Weg setzt auf ein individuell abgestimmtes Angebot für die berufliche Orientierung.

Sechs Lehr- und Übungswerkstätten bieten Einblicke in verschiedene Berufe. Parallel zur Einführung in die Praxis unterstützen Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen die Berufsanfängerinnen und -anfänger bei allen Hürden, die beim Berufseinstieg zu nehmen sind.

Kita-Eingangsuntersuchung, Düsseldorf

Der Gesundheitscheck als Teil einer sozialraumbezogenen frühkindlichen Gesundheitsförderung  soll ein gelingendes Aufwachsen ermöglichen und gerechte Startchancen für die Schule schaffen. Sprach-, Koordinations-, Motorik- und Konzentrationschecks sowie eine ärztliche Untersuchung: Das gehört zur „Kita-Eingangsuntersuchung“, die im Düsseldorfer Stadtteil Hassels Nord in drei Kitas durchgeführt wird. Die Untersuchung bringt die Eltern und Kinder mit einer Kinderärztin, der Präventionsmanagerin des Stadtteils und dem Erziehungspersonal an einen Tisch. Bei festgestellten Auffälligkeiten werden die Familien nicht mit den ärztlichen Befunden allein gelassen, sondern erhalten Empfehlungen für wohnortnahe Angebote.

Stadtteilkoordination, Münster

Sechs Stadtteilkoordinatorinnen únd -koordinatoren der Frühen Hilfen arbeiten in Münster daran, den Zugang zu wohnortnahen Unterstützungsangeboten zu verbessern. In Stadtteilen mit unterschiedlichen sozialen Bedarfen versorgen sie Familien von bis zu drei Jahre alten Kindern mit Informationen zur Erziehung, Gesundheit und Vorsorge. Sie sind Ansprechpartnerinnen und -partner für die Eltern sowie für Einrichtungen, die mit den Familien arbeiten. Daneben schaffen sie Zugänge zu passenden Präventionsangeboten. Gleichzeitig vernetzen sie die Stadtteilangebote und sind eine Schnittstelle zur Stadt Münster, die das Präventionsangebot an die Bedürfnisse der Familien anpassen kann.

HOME, Mönchengladbach

HOME steht für Hilfe und Orientierung für Mönchengladbacher Eltern und wird seit 2010 als Pilotprojekt in mehreren Stadtteilen mit Erfolg durchgeführt. In Kitas, Schulen oder anderen Einrichtungen bieten HOME-Partnerinnen ihre Beratungskompetenz an, kommen mit Familien ins Gespräch und suchen mit ihnen nach passgenauen Unterstützungsangeboten. Diese sollen sozial benachteiligte Familien unterstützen und ihre Teilhabe an Bildung verbessern sowie ihre Kompetenzen fördern. Gleichzeitig kann durch die präventiven Maßnahmen die Fallzahl von Hilfen zur Erziehung (HzE) gesenkt werden.

Quartiersentwicklung, Arnsberg

Ein Quartierszentrum stellt Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Familien in den Mittelpunkt - mit nachweisbaren Erfolgsergebnissen.
In Arnsberg-Moosfelde gibt es viele Herausforderungen. Mit seinen präventiven Angeboten zählt der Sozialraum dennoch zu den Erfolgsgeschichten der Stadt: Durch eine gelungene Quartiersentwicklung haben sich die Lebensbedingungen der Kinder, Jugendlichen und Familien erheblich verbessert. Im Quartierszentrum sind wichtige Sozial- und Bildungseinrichtungen fußläufig voneinander entfernt. Eine enge Kooperation zwischen den Akteuren sorgt dafür, dass alle Kinder und Jugendlichen Unterstützung erhalten.

Kinderstuben, Dortmund

Im Hannibal- und Brunnenstraßenviertel in der Dortmunder Nordstadt ermöglichen sechs Kinderstuben eine individuelle Förderung von Kindern. Im Mittelpunkt steht eine ganzheitliche Sprachbildung für Kinder mit Zuwanderungsgeschichte. Mit dem Angebot werden Jungen und Mädchen auf den Kita-Besuch vorbereitet. Auch die Eltern werden regelmäßig einbezogen. Die Kinderstuben sind direkt in den Sozialraum integriert und bieten Kleingruppen eine passgenaue Förderung durch ein Team von Fachkräften. Getragen wird das Angebot sowohl von öffentlichen als auch freien Trägern.

Sozialräumliches Monitoring, Gelsenkirchen

Die Stadt Gelsenkirchen hat ein kleinräumiges Monitoring aufgebaut, um Präventionsangebote in allen Stadtteilräumen passgenauer und effektiver anbieten zu können. Der Indikatorenkatalog dient als fachübergreifende Planungsgrundlage für die Stadtverwaltung, öffentliche und freie Träger. Er macht die Lebenslagen, gesellschaftlichen Teilhabechancen und Entwicklungen in der Stadt transparent. Auf Basis der Daten werden in Gelsenkirchen Maßnahmen umgesetzt und entwickelt, die die Chancengleichheit von allen Kindern fördern sollen. Hierzu zählen unter anderem Angebote zur Verbesserung der Gesundheit, Motorik und Bewegung.

Ü1-Protokoll, Kommunen im Kreis Unna

Der Kreis Unna arbeitet in der Präventionsarbeit schwerpunktmäßig daran, kreisweite Standards zu schaffen, die allen Kindern und Jugendlichen nutzen. Deshalb wird unter anderem in immer mehr Kitas eine einheitliche  Dokumentation für Kinder genutzt, die in die Grundschule wechseln. Das Übergangsprotokoll, kurz Ü1-Protokoll, hilft nicht nur den Kindern dabei den Übergang erfolgreich zu gestalten, sondern unterstützt auch die Fachkräfte, die sich ein gutes Bild über den Entwicklungsstand der Jungen und Mädchen machen können.

Ehrenamtliche Sprachpaten in Grund- und Förderschulen, Kreis Düren

In Grund- und Förderschulen des Kreises Düren helfen ehrenamtliche Sprachpatinnen und Sprachpaten beim Deutschlernen. Ehrenamtliches Engagement hat im Kreis Düren eine lange Tradition. Knapp ein  Drittel der 260.000 Einwohner engagiert sich freiwillig. Besondere Akzente setzt der Kreis im Bereich der Sprachförderung von Kindern: Hier unterstützen Sprachpatinnen und –paten Grundschulkinder beim Deutschlernen. Für lebenslanges Lernen und für gesellschaftliche Teilhabe ist Sprachkompetenz ist eine besonders wichtige Voraussetzung. Im Projekt engagieren sich unterschiedlichste Menschen – vom jungen Studenten bis zum erfahrenen Rentner.

Büro für Chancengleichheit, Oberhausen

Durch eine trägerübergreifende Vernetzung in der Präventionsarbeit werden Kinder, Jugendliche und Familien bestmöglich unterstützt. In Oberhausen setzt sich das Büro für Chancengleichheit für eine familienfreundliche Stadt ein. Damit das Modellvorhaben "Kein Kind zurücklassen!" von dieser zentralen Institution profitieren kann, ist die Projektkoordination in dieser Stabsstelle angesiedelt. Das Gesicht der Stabsstelle ist Andreas Stahl. Bei ihm laufen alle Fäden zusammen. Gemeinsam mit einer Projektgruppe arbeitet er daran, die Präventionsarbeit in Oberhausen gesamtstädtisch zu koordinieren. Durch die trägerübergreifende Zusammenarbeit gelingt eine übergeordnete Abstimmung – mit dem Ziel, Kinder, Jugendliche und Familien bestmöglich zu unterstützen.

"Alle unter einem Dach", Hamm

Der Ambulante Dienst der Friedrich-Wilhelm-Stift gGmbH in Hamm bietet sechs Präventionsangebote an einem Ort.

Kleine Babys, junge Mütter, Kita-Kinder und Schülerinnen und Schüler – sie alle bekommen Unterstützung beim Ambulanten Dienst der Friedrich-Wilhelm-Stift gGmbH in Hamm Bockum-Hövel. Angeschlossen an eine Offene Ganztagsschule beherbergt die Einrichtung Angebote von der frühen Kindheit bis ins Schulalter in einem Haus. Dazu zählen Säuglingstreffs, Begleitungen im Rahmen von „STARK“ („Eltern und Kinder stärken“), die Bildungsbegleitung (BuT), ein Elterntreff sowie die Elternschule Hamm e. V. Niedrige Hürden und eine multiprofessionelle Vernetzung ermöglichen Hilfen mit präventiver Wirkung, die bei den Familien ankommen.

Café "Kinderwagen", Kreis Warendorf

In gemütlicher Atmosphäre informieren sich Mütter und Väter ungezwungen bei Fachleuten und anderen Eltern. 

Bis zu 400 Eltern und Kinder treffen sich jede Woche in einem der 14 Standorte von Café "Kinderwagen" im Kreis Warendorf. In einer ungezwungenen Atmosphäre tauschen sie sich mit anderen Eltern und dem Team aus Hebamme und pädagogischer Kraft zu den Themen aus, die für sie an diesem Tag besonders wichtig sind. Ganz nebenbei erhalten sie Tipps zu den Themen Gesundheit oder Ernährung. Das Konzept wird von einem trägerübergreifenden, stadtweiten Netzwerk unterstützt, ermöglicht schnellen und unkomplizierten Zugang zu Hilfen und Unterstützungsangeboten und ist damit in seiner Arbeit vorbildlich.